Leichter Rücksetzer nach Rallye
Nach einem Wochenplus von rund 3,7% im S&P 500, fast 5% im Nasdaq Composite und über 3% im Dow tendieren die Futures in der Nacht auf Montag schwächer.
- S&P‑500‑Futures: etwa –0,3% auf 6.838 Punkte
- Nasdaq‑100‑Futures: etwa –0,4% auf 25.380 Punkte
- Dow‑Jones‑Futures: ca. –0,2% auf 47.644 Punkte
Anleger nutzen die Kursgewinne zur Konsolidierung und warten auf neue Impulse von der Fed und aus der Konjunkturstatistik.
Zinssenkung im Dezember: Wetten steigen rasant
Der zentrale Treiber der Stimmung ist die Erwartung, dass die Federal Reserve im Dezember die Zinsen um 25 Basispunkte senkt. Die vom FedWatch‑Tool abgeleiteten Wahrscheinlichkeiten sind innerhalb einer Woche von etwa Mitte‑40% auf rund 80–85% nach oben geschossen.
Dazu beigetragen haben „dovishe“ Signale mehrerer Fed‑Vertreter, darunter Aussagen des New‑York‑Fed‑Chefs und eines Fed‑Governors, wonach die Bedingungen eine erste Lockerung rechtfertigen könnten. Gleichzeitig ist die Datengrundlage nach der jüngsten Datenflaute dünn, was die Unsicherheit über Timing und Tempo der Zyklen hoch hält.
Trumps neuer Fed-Chef: Politischer Faktor für die Geldpolitik
Zusätzlich kommt politische Unruhe ins Spiel: Präsident Donald Trump hat angekündigt, sich für einen Nachfolger von Jerome Powell entschieden zu haben – und klar gemacht, dass er von seiner Wahl deutliche Zinssenkungen erwartet.
Auf der Shortlist stehen laut Medienberichten:
- Kevin Hassett, Chef des National Economic Council und favoritierter Kandidat vieler Wettmärkte
- Kevin Warsh, ehemaliger Fed‑Governor
- Christopher Waller, derzeitiger Fed‑Governor
Ein explizit „dovischer“ Vorsitzender, der frühere und tiefere Cuts favorisiert, könnte die Fed deutlich stärker in Richtung Lockerung schieben und die schon jetzt hohen Erwartungen des Marktes weiter anheizen. Das würde vor allem zinssensitive Sektoren wie Growth‑Tech und Retail zusätzlich stützen – birgt aber Risiken für Inflation und die wahrgenommene Unabhängigkeit der Notenbank.
Was Anleger jetzt im Blick behalten sollten
In den kommenden Tagen richten sich die Augen auf:
- US‑Konjunkturdaten (Industrie‑ und Dienstleistungsindikatoren, Arbeitsmarktstatistiken, Stimmungsindizes)
- Fed‑Kommunikation vor der Sitzung am 9.–10. Dezember
- neue Hinweise auf die tatsächliche Kandidatenwahl für den Fed‑Vorsitz
Für Anleger heißt das:
- Kurzfristig mit erhöhter Volatilität bei Zins- und Wachstumswerten rechnen.
- Szenarien durchspielen, in denen eine stärker „politische“ Fed schneller und aggressiver lockert als bisher eingepreist.
- Absicherungsstrategien überprüfen, falls die Zinssenkungsfantasie enttäuscht oder die Ernennung eines unerwartet „hawkishen“ Kandidaten für einen Schock sorgt.
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