1. Oktober 2025

Bitcoin-Absicherung mit Perpetual-Future-Short + Funding Rate

1. Voraussetzungen

  • Konto bei einer Krypto-Börse, die Perpetual Futures anbietet (z. B. Binance, Bybit, OKX).
  • 1 Bitcoin (oder Bruchteile), den du dort einzahlst.
  • Kenntnisse über Hebel, Margin und Liquidation.
  • Grundverständnis von Funding Rates.

Bevor man überhaupt damit beginnt, eine Bitcoin-Strategie mit Perpetual Futures umzusetzen, braucht es einige wichtige Grundlagen. Der erste Schritt ist die Wahl einer passenden Krypto-Börse. Nicht jede Plattform bietet die Möglichkeit, mit Perpetual Futures zu handeln – also Verträgen, die im Gegensatz zu klassischen Futures kein Ablaufdatum haben. Zu den gängigen Anbietern gehören beispielsweise Binance, Bybit oder OKX. Wer hier noch kein Konto hat, muss sich zunächst registrieren und den obligatorischen KYC-Prozess (Know Your Customer) durchlaufen. Ohne Identitätsprüfung lassen sich Futures in der Regel nicht nutzen.

Hat man ein Konto eingerichtet, benötigt man selbstverständlich auch Bitcoin. Dabei muss es nicht immer ein ganzer BTC sein – auch Bruchteile können ausreichen, je nach Strategie und Risikobereitschaft. Wichtig ist, dass man sich im Klaren ist: Dieser Bitcoin wird später als Absicherung dienen, und man darf nur Beträge einsetzen, deren Verlust man im schlimmsten Fall verkraften könnte.

Neben dem technischen Zugang zur Börse ist auch ein Grundverständnis der wichtigsten Begriffe entscheidend. Wer mit Perpetual Futures arbeitet, sollte die Funktionsweise von Hebel, Margin und Liquidation verstehen. Hebel entscheidet darüber, wie stark man seine Position im Verhältnis zum eigenen Kapital vergrößert. Margin beschreibt die Sicherheitsleistung, die hinterlegt werden muss. Und Liquidation bedeutet im Extremfall, dass die Börse die Position zwangsweise schließt, wenn das eigene Konto zu stark ins Minus rutscht.

Ebenso wichtig ist das Wissen um die Funding Rate. Sie ist der eigentliche Kern der Strategie, da man durch sie potenziell Einnahmen erzielen kann. Kurz gesagt: Je nachdem, ob mehr Trader auf steigende oder fallende Kurse setzen, zahlen die einen eine Gebühr an die anderen. Doch dazu später mehr.

Zusammengefasst heißt das: Ohne Konto bei einer geeigneten Börse, ohne Bitcoin-Guthaben und ohne ein solides Basiswissen im Bereich Futures-Handel sollte man gar nicht erst starten. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, kann sich an die nächsten Schritte wagen.


2. Bitcoin einzahlen

  1. Bei der gewählten Börse registrieren und KYC abschließen.
  2. Den gewünschten Betrag (z. B. 1 BTC) in die Spot-Wallet einzahlen.
  3. Den BTC in die Futures-Wallet übertragen (internes Wallet-Transfer).

Wenn das Konto bei der gewünschten Börse eingerichtet ist, steht als nächster Schritt die Einzahlung von Bitcoin an. Ohne Guthaben lässt sich schließlich keine Absicherungsstrategie aufbauen. In der Regel verfügt jede Plattform über eine Spot-Wallet, in die man seine Kryptowährungen einzahlt. Hier erhält man eine persönliche Einzahlungsadresse, meist in Form eines langen alphanumerischen Codes oder QR-Codes. Diese Adresse muss man im eigenen Wallet oder auf einer anderen Börse, von der aus man die Coins überweist, als Empfänger eingeben.

Sobald die Transaktion im Netzwerk bestätigt ist, erscheint der eingezahlte Bitcoin in der Spot-Wallet des Accounts. Dieser Vorgang kann – je nach Auslastung der Blockchain und eingestellter Transaktionsgebühr – wenige Minuten bis über eine Stunde dauern. Ein Blick auf den Transaktionsverlauf gibt Sicherheit, ob alles korrekt abgewickelt wurde.

Da der Handel mit Perpetual Futures jedoch nicht direkt aus der Spot-Wallet möglich ist, folgt ein weiterer Schritt: Der interne Transfer in die Futures-Wallet. Auf allen großen Plattformen gibt es eine einfache Funktion „Transferieren“ oder „Übertragen“, mit der man wahlweise den kompletten Betrag oder nur einen Teil von Bitcoin ins Futures-Konto verschiebt. Dieser Vorgang ist gebührenfrei und dauert in der Regel nur Sekunden.

Erst jetzt steht der hinterlegte Bitcoin auch tatsächlich als Margin für den Futures-Handel zur Verfügung. Man könnte an dieser Stelle bereits andere Kryptowährungen oder Stablecoins wie USDT nutzen, aber die Grundidee der Strategie basiert darauf, einen Bitcoin-Bestand durch eine Short-Position abzusichern. Deshalb sollte man diesen Schritt sorgfältig durchführen und sicherstellen, dass der Betrag vollständig im Futures-Bereich angekommen ist.

Damit ist die Basis geschaffen: Das Konto ist aufgeladen, die Coins sind verfügbar, und der nächste Schritt – das Eröffnen einer passenden Short-Position – kann vorbereitet werden.


3. Perpetual Future Short eröffnen

  1. Futures-Markt öffnen → BTC/USDT Perpetual auswählen.
  2. Ordergröße: Gleicher Nominalwert wie dein hinterlegter Bitcoin.
    • Beispiel: BTC-Preis = 30.000 USDT → du eröffnest einen Short über 30.000 USDT (entspricht 1 BTC).
  3. Hebel niedrig einstellen (1x oder max. 2x), um Liquidationsrisiko zu vermeiden.
  4. Position bestätigen:
    • Dein Spot-BTC bleibt im Wallet.
    • Dein Future-Short gleicht jede Kursbewegung aus.

Nachdem die Bitcoin in der Futures-Wallet angekommen sind, beginnt der eigentliche Kern der Strategie: das Eröffnen einer Perpetual Future Short-Position. Ziel ist es, den Gegenwert der eingezahlten Coins vollständig abzusichern. Das bedeutet, dass du eine Short-Position in exakt der Höhe eröffnest, die dem Wert deines hinterlegten Bitcoins entspricht.

Ein Beispiel macht es greifbarer: Angenommen, der Bitcoin steht aktuell bei 30.000 USDT und du hast 1 BTC eingezahlt. Dann musst du eine Short-Position im Wert von 30.000 USDT eröffnen. Dadurch entsteht eine Art Neutralstellung – egal, ob der Kurs steigt oder fällt, dein Gesamtvermögen schwankt nicht mehr.

Wichtig dabei ist, den Hebel sehr niedrig einzustellen. Empfehlenswert ist ein Wert von 1x, maximal 2x. Je höher der Hebel, desto größer das Risiko einer Liquidation. Bei einem 1x-Hebel passiert das praktisch nicht, solange du die Position in gleicher Größe wie deine Einlage eröffnest. Dein Spot-Bestand und dein Short gleichen sich dann fast perfekt aus.

Der Ablauf auf den meisten Plattformen sieht so aus:

  1. Du wählst das Handelspaar, meist BTC/USDT Perpetual.
  2. Als Order-Typ bietet sich eine Market Order an, um die Position sofort und vollständig zu eröffnen.
  3. Du gibst die Positionsgröße in USDT an, die dem aktuellen Bitcoinwert entspricht.
  4. Du kontrollierst die Einstellungen für den Hebel und die Margin.
  5. Mit einem Klick auf „Short“ ist die Position aktiv.

Ab diesem Moment gilt: Steigt der Bitcoin-Kurs, macht deine Spot-Wallet Gewinn, während deine Short-Position denselben Betrag an Verlust schreibt. Fällt der Kurs, passiert das Gegenteil. Unterm Strich bleibt der Gesamtwert also stabil, was genau das Ziel dieser Absicherungsstrategie ist.

Das Interessante dabei: Durch diese neutrale Positionierung bist du zwar gegen Kursschwankungen abgesichert, aber du eröffnest dir gleichzeitig den Zugang zur Funding Rate, die in den kommenden Schritten die eigentliche Einnahmequelle darstellt.


4. Warum das funktioniert

  • Steigt BTC → Spot-Wert ↑, Future-Short Verlust ↓.
  • Fällt BTC → Spot-Wert ↓, Future-Short Gewinn ↑.
  • Ergebnis: Gesamtwert bleibt stabil.

Die Grundidee hinter dieser Strategie ist einfach: Du kombinierst den Besitz von Bitcoin im Spot-Bereich mit einer gleich großen Short-Position im Futures-Markt. Dadurch neutralisieren sich beide Seiten gegenseitig.

Stell dir vor, der Bitcoin-Kurs steigt um 1.000 USDT. In deiner Spot-Wallet bedeutet das einen Gewinn, weil dein 1 BTC nun 1.000 USDT mehr wert ist. Gleichzeitig verliert deine Short-Position im Futures-Bereich exakt diese 1.000 USDT, da sie auf fallende Kurse gesetzt war. Das Ergebnis: Dein Gesamtvermögen bleibt unverändert.

Umgekehrt funktioniert es genauso. Fällt der Bitcoin-Kurs um 1.000 USDT, sinkt der Wert deiner Spot-Wallet. Doch deine Short-Position macht im Gegenzug denselben Gewinn. Wieder gleicht sich alles aus.

Das Prinzip nennt sich Delta-Neutralität – dein Portfolio ist unempfindlich gegenüber Preisbewegungen, weil Long- und Short-Positionen exakt gegeneinanderstehen. Damit schneidest du dir zwar die Chance ab, direkt von steigenden Bitcoin-Kursen zu profitieren, aber genau hier liegt der Clou: Deine Erträge sollen nicht mehr von Kursgewinnen, sondern von den Funding Fees der Futures abhängen.

Diese Stabilität schafft die Grundlage dafür, in den nächsten Schritten zu verstehen, warum Trader auf fallende Kurse (Shorts) regelmäßig Zahlungen von Tradern auf steigende Kurse (Longs) erhalten – und wie sich daraus eine Renditequelle ergibt.


5. Einnahmequelle: Funding Rate

  • Alle 8 Stunden wird die Funding Rate abgerechnet.
  • Ist die Mehrheit long (bullisch), zahlen sie Gebühren an shorts → du erhältst Funding.
  • Ist die Mehrheit short (bärisch), zahlst du Gebühren.

➡️ Dein „Ertrag“ ist nicht die Kursbewegung, sondern die Funding Rate.

Der eigentliche Ertrag dieser Strategie entsteht nicht durch Kursbewegungen, sondern durch die sogenannte Funding Rate. Diese Mechanik sorgt dafür, dass Perpetual Futures – also Futures ohne Verfallsdatum – langfristig nahe am Spot-Preis des Bitcoins bleiben.

Das Prinzip ist simpel: Alle acht Stunden gleichen sich Long- und Short-Positionen über Zahlungen aus.

  • Wenn die Mehrheit der Trader long ist (also auf steigende Preise setzt), müssen diese Trader eine Gebühr an die Short-Positionen zahlen. In diesem Fall erhältst du als Short-Halter regelmäßig kleine Zahlungen gutgeschrieben.
  • Wenn die Mehrheit short ist (also auf fallende Preise setzt), dann drehst sich das Spiel um, und du musst selbst die Gebühr an die Long-Trader entrichten.

Diese Funding-Zahlungen erscheinen direkt in deiner Futures-Wallet und können je nach Marktstimmung positiv oder negativ ausfallen. In starken Bullenmärkten, in denen fast alle auf steigende Kurse wetten, kann die Funding Rate über Tage oder sogar Wochen hinweg für stetige Einnahmen sorgen. In seitwärts laufenden oder bärischen Phasen hingegen kann es passieren, dass du selbst Gebühren zahlst.

Es ist also keine garantierte Einnahmequelle, sondern eine Art „Spiel mit den Mehrheiten“. Dein Vorteil: Durch die zuvor beschriebene Delta-Neutralität bist du gegen Preisbewegungen geschützt – deine Einnahmen oder Ausgaben hängen fast ausschließlich von der Funding Rate ab.

Viele professionelle Trader nutzen genau dieses Modell, um sogenannte Cashflow-Strategien im Kryptobereich aufzubauen. Doch wie wir im nächsten Schritt sehen, gibt es auch klare Risiken, die man dabei im Blick behalten muss.


6. Risiken

  • Negative Funding Rate: Du musst zahlen → das Modell kostet dich Geld.
  • Liquidation: Bei falschem Hebel oder unzureichender Margin → Verlust.
  • Verpasste Wertsteigerung: Dein Spot-BTC ist zwar da, aber jeder Preisanstieg wird durch den Short neutralisiert.
  • Komplexität: Du musst das Modell aktiv überwachen (keine „Fire-and-Forget“-Strategie).

So attraktiv die Strategie auf den ersten Blick wirkt, sie ist keineswegs risikofrei. Wer glaubt, einfach Bitcoin einzuzahlen, eine Short-Position zu eröffnen und dann passiv Geld über die Funding Rate zu verdienen, wird schnell eines Besseren belehrt. Es gibt mehrere Gefahren, die man unbedingt im Blick haben muss:

1. Negative Funding Rate
Die größte Unbekannte ist die Funding Rate selbst. In starken Bullenmärkten zahlen Longs an Shorts, was dir regelmäßige Einnahmen bringt. Doch in Phasen, in denen die Mehrheit short geht, kann sich die Funding Rate ins Negative drehen – und dann bist du es, der regelmäßig Gebühren zahlen muss. Das Modell kann also genauso gut Geld kosten, wenn die Marktstimmung kippt.

2. Liquidationsrisiko
Auch wenn ein 1x-Hebel die Gefahr stark reduziert, solltest du das Thema Liquidation nie komplett unterschätzen. Ein kleiner Fehler bei der Positionsgröße oder ein unerwarteter Kursausschlag kann dazu führen, dass die Börse deine Short-Position automatisch schließt. Besonders riskant wird es, wenn du höhere Hebel nutzt, um deine Position „effizienter“ abzusichern – hier reichen schon kleine Kursbewegungen, um das Konto zu gefährden.

3. Verpasste Wertsteigerung
Mit dieser Strategie sicherst du dich gegen Kursbewegungen ab, was gleichzeitig bedeutet: Du nimmst auch nicht mehr am Wertzuwachs des Bitcoins teil. Steigt der Kurs langfristig stark, neutralisiert deine Short-Position diesen Gewinn vollständig. In diesem Fall verdienst du nur noch an der Funding Rate – die in schwachen Marktphasen aber oft gering oder sogar negativ ist.

4. Komplexität und aktives Management
Das Ganze ist weit entfernt von einem „passiven Einkommen“. Funding Rates ändern sich mehrfach am Tag, Märkte kippen schneller als gedacht, und auch deine Margin muss regelmäßig überprüft werden. Wer nicht bereit ist, seine Positionen aktiv zu managen, läuft Gefahr, Verluste zu erleiden oder die Kontrolle zu verlieren.

Kurz gesagt: Diese Strategie ist kein Selbstläufer. Sie kann in bestimmten Marktphasen hochprofitabel sein, birgt aber gleichzeitig das Risiko, in ungünstigen Phasen zu einem teuren Experiment zu werden.


7. Optimierung

  • Nicht 100 % absichern: Nur einen Teil deiner BTC hedgen, um Kursgewinne nicht komplett zu blockieren.
  • Zyklen beachten:
    • In starken Bullenphasen zusätzlich Long-Kontrakte → Gewinne mitnehmen.
    • In Bärenphasen stärker absichern.
  • Funding beobachten: Tägliche Kontrolle, ob du Einnahmen oder Kosten hast.

Wer diese Strategie langfristig betreiben möchte, darf sie nicht einfach starr laufen lassen. Entscheidend ist es, flexibel auf Marktphasen zu reagieren und die Absicherung immer wieder anzupassen. Mit ein paar Optimierungsschritten lässt sich das Risiko verringern und die Chance auf Rendite erhöhen.

1. Nicht 100 % absichern
Viele machen den Fehler, ihre Bitcoin-Bestände komplett mit Shorts zu neutralisieren. Das hat zwar den Vorteil größter Stabilität, nimmt dir aber auch jede Chance auf Kursgewinne. Eine bessere Variante kann sein, nur einen Teil der Bestände abzusichern. So bleibst du teilweise von Wertsteigerungen des Bitcoins profitieren, während du dennoch Einnahmen aus der Funding Rate generierst.

2. Zyklen berücksichtigen
Die Kryptomärkte laufen oft in klaren Zyklen: lange Aufwärtstrends, gefolgt von Korrekturen und Bärenmärkten. In Bullenphasen, wenn Funding Rates häufig positiv sind, lohnt es sich, stärker short abzusichern und so die Gebühren mitzunehmen. In Abwärtsphasen dagegen sollte man vorsichtiger agieren und nicht ausschließlich auf Funding setzen – hier kann es sinnvoll sein, zusätzliche Long-Kontrakte einzubauen, um Verluste auszugleichen.

3. Funding Rates aktiv beobachten
Die Funding Rate ist kein festgeschriebener Wert, sondern ändert sich mehrmals am Tag. Daher ist es ratsam, regelmäßig die aktuellen Werte zu kontrollieren – nicht nur auf einer Börse, sondern auch im Vergleich zu anderen Plattformen. Manche Trader nutzen Arbitrage, indem sie Positionen gleichzeitig auf zwei Börsen eröffnen und so von unterschiedlichen Funding Rates profitieren.

4. Kapital schützen
Ein wichtiger Grundsatz lautet: Niemals das komplette Bitcoin-Vermögen in diese Strategie stecken. Ein Teil sollte immer sicher in einem Cold Wallet liegen – als langfristige Rücklage. Mit dem Rest lässt sich experimentieren und die Absicherungsstrategie testen. Auf diese Weise minimierst du das Risiko, im Falle eines unerwarteten Marktcrashs oder Börsenproblems alles zu verlieren.

5. Margin-Management
Da die Futures-Position von deiner Margin lebt, solltest du stets einen Puffer einplanen. Wer die Position „auf Kante näht“, riskiert bei kleineren Schwankungen eine Liquidation. Lieber etwas mehr Kapital in der Futures-Wallet bereithalten, um auch starke Kursbewegungen problemlos auszuhalten.

Am Ende gilt: Optimierung bedeutet nicht, das Risiko auszuschalten, sondern es intelligent zu steuern. Wer flexibel bleibt und die Märkte aktiv beobachtet, kann das Modell besser an die Realität anpassen – und damit die Chancen nutzen, ohne sich blind den Gefahren auszusetzen.


8. Best Practices

  • Hebel auf 1x (max. 2x) → Sicherheit.
  • Positionen regelmäßig neu berechnen, da sich BTC-Kurs verändert.
  • Nur einen Teil deiner Coins nutzen, Rest offline (Cold Wallet).
  • Funding-Rates vergleichen (verschiedene Börsen zahlen unterschiedlich viel).

Nachdem wir nun die Grundlagen, Chancen und Risiken dieser Strategie durchgegangen sind, lohnt sich ein Blick auf einige praktische Regeln, die sich in der Anwendung bewährt haben. Sie helfen dir, typische Fehler zu vermeiden und das Modell möglichst sicher umzusetzen.

Hebel niedrig halten
Auch wenn es verlockend sein mag, mit einem höheren Hebel zu arbeiten, um Kapital „effizienter“ einzusetzen – für diese Strategie ist das kontraproduktiv. Je höher der Hebel, desto größer die Gefahr einer Liquidation. Deshalb: am besten konsequent bei 1x Hebel bleiben, maximal 2x. Sicherheit geht hier klar vor.

Positionen regelmäßig anpassen
Der Bitcoin-Kurs verändert sich ständig, und damit auch der Gegenwert deiner Spot-Bestände. Damit deine Short-Position immer exakt ausgeglichen bleibt, solltest du sie regelmäßig überprüfen und bei Bedarf anpassen. Ein Ungleichgewicht kann dazu führen, dass deine Delta-Neutralität verloren geht.

Nur einen Teil der Coins nutzen
Lege niemals dein gesamtes Bitcoin-Vermögen in diese Strategie. Ein solider Ansatz ist, nur einen Teil im Futures-Bereich einzusetzen und den Rest in einem sicheren Cold Wallet zu lagern. So profitierst du langfristig weiterhin vom Potenzial des Bitcoins und hast gleichzeitig Spielraum für die Funding-Strategie.

Funding-Rates vergleichen
Nicht jede Börse zahlt die gleiche Funding Rate. Deshalb kann es sich lohnen, verschiedene Plattformen zu beobachten und im Zweifel sogar Arbitrage zu betreiben – also gleichzeitig Positionen auf unterschiedlichen Börsen zu eröffnen, um von den Unterschieden zu profitieren.

Disziplin beim Monitoring
Das vielleicht Wichtigste: Diese Strategie verlangt aktives Management. Stelle dir feste Zeiten, um Funding Rates, Margin und Positionsgröße zu prüfen. Wer die Kontrolle schleifen lässt, riskiert schnell Verluste.

Mit diesen Best Practices wird aus einem theoretischen Modell eine umsetzbare Strategie, die zwar kein Selbstläufer ist, aber in bestimmten Marktphasen interessante Zusatzerträge ermöglichen kann.

Schlusswort

Die Absicherung von Bitcoin über Perpetual Futures ist eine interessante Strategie, um ein delta-neutrales Portfolio aufzubauen und gleichzeitig von der Funding Rate zu profitieren. Der Kern besteht darin, Spot-Bestände mit einer gleich großen Short-Position auszugleichen, sodass Kursbewegungen keinen Einfluss mehr auf den Gesamtwert haben. Einnahmen entstehen ausschließlich durch positive Funding-Zahlungen, die in bullischen Marktphasen besonders attraktiv sein können.

Zusätzlich sollte der Trader über ein umfassendes Verständnis der Marktmechanismen verfügen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Technische Analysen und Markttrends können helfen, die optimale Zeit für das Eingehen oder Schließen von Positionen zu bestimmen. Eine sorgfältige Risikobewertung ist unerlässlich, um unerwartete Verluste zu minimieren. Zudem kann der Austausch mit erfahrenen Tradern wertvolle Einblicke bieten und die Handelsstrategien weiter verfeinern. Letztlich erfordert der erfolgreiche Einsatz dieser Strategie Geduld und Disziplin, um langfristige Erfolge zu sichern.

Trader sollten sich jedoch bewusst sein, dass diese Methode kein Selbstläufer ist. Negative Funding Rates, Liquidationsrisiken und die fehlende Partizipation an langfristigen Kursgewinnen gehören zu den größten Nachteilen. Entscheidend ist daher ein aktives Management: Funding regelmäßig prüfen, Positionen anpassen, Hebel niedrig halten und nur einen Teil der Bestände einsetzen.

Richtig angewendet, kann diese Strategie eine sinnvolle Ergänzung im Trading-Setup sein – nicht als Ersatz für klassische Investments, sondern als taktisches Instrument, um zusätzliche Erträge in bestimmten Marktphasen zu generieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Review Your Cart
0
Add Coupon Code
Subtotal