Analysten warnen vor neuer „Kryptowinter“: Bitcoin-Boden bei 56.000 US‑Dollar?

Die Analysten von CryptoQuant sehen wachsende Anzeichen dafür, dass Bitcoin in eine neue „Kryptowinter“-Phase übergegangen ist, mit einem möglichen Tiefpunkt um 56.000 US‑Dollar. Ihre Modelle deuten darauf hin, dass die Nachfragewelle der letzten Jahre ausläuft und der Markt in einen defensiven, von Akkumulation geprägten Modus umschaltet.

Kernpunkte der CryptoQuant-Prognose

  • Das geschätzte Zyklus‑Tief liegt nahe der realisierten Preislinie von etwa 56.000 US‑Dollar, was einem Rückgang von rund 55% vom Allzeithoch entspricht.
  • Eine wichtige Zwischenunterstützung sehen die Analysten bei etwa 70.000 US‑Dollar.
  • Seit 2023 identifizieren sie drei große Nachfragewellen, ausgelöst durch US‑Spot‑ETFs, die US‑Wahlen und den Aufbau von Bitcoinpositionen in Unternehmensbilanzen.

Seit Anfang Oktober 2025 liegen zentrale Nachfrageindikatoren jedoch unterhalb ihrer Trendwerte, was darauf hindeutet, dass der Großteil der Käufe in diesem Zyklus bereits erfolgt ist und der Preis nun ohne starke Nachfragebasis auskommen muss.

Institutionen drehen den Hahn zu

Ein markantes Signal kommt von institutionellen Investoren:

  • US‑Spot‑Bitcoin‑ETFs waren im 4. Quartal 2025 Netto‑Verkäufer und haben rund 24.000 BTC abgebaut – ein deutlicher Kontrast zur aggressiven Akkumulation Ende 2024.
  • Adressen mit 100 bis 1.000 BTC zeigen ebenfalls eine Aktivität deutlich unterhalb des Trends; ein ähnliches Muster wurde Ende 2021 kurz vor der letzten „Kryptowinter“-Phase beobachtet.

Auch der Derivatemarkt signalisiert nachlassende Risikobereitschaft: Die Funding‑Rates sind auf Niveaus gefallen, die zuletzt im Dezember 2023 zu sehen waren, und der Bitcoin‑Kurs liegt wieder unter der 365‑Tage‑Durchschnittslinie, die historisch oft als Trennlinie zwischen Bullen‑ und Bärenphasen fungiert.

„Die Bitcoin‑Netzwerkaktivität kühlt ab“

CryptoQuant‑Analyst GugaOnChain beschreibt die aktuelle Lage als „Abkühlung des Netzwerks“ und bestätigt damit aus seiner Sicht den Übergang in einen Bärenmarkt.

Er verweist unter anderem auf:

  • eine 30‑Tage‑Mittelwertlinie, die um etwa 0,52% unter die 365‑Tage‑Linie gefallen ist
  • einen Bearish‑Ausschlag des Bull‑Bear‑Indikators
  • einen fortlaufenden Rückgang aktiver Adressen, was auf den Rückzug von Tradern und institutionellen Marktteilnehmern hindeutet.

Die 7‑Tage‑Durchschnitte wichtiger On‑Chain‑Metriken untermauern diese Einschätzung:

  • Transaktionen: von rund 460.000 auf 438.000 pro Tag gesunken
  • Gebührenvolumen: von ca. 233.000 auf 230.000 US‑Dollar gefallen
  • hochaktive Adressen: Rückgang von 43.300 auf 41.500.

GugaOnChain sieht darin Parallelen zu 2018: schwächere Transaktionszahlen, niedrige Gebühren, Rückzug der „Wale“ – mit einem Unterschied: Die Zahl aktiver Nutzer ist von etwa 600.000 auf 800.000 gestiegen, was auf eine reifere und breiter aufgestellte Netzwerkbasis hindeutet.

Vierjahreszyklen: Nachfrage statt Halving im Fokus

CryptoQuant betont, dass die klassischen Vierjahreszyklen von Bitcoin weniger durch das Halving selbst als durch Phasen der Nachfrageausweitung und -kontraktion geprägt werden. In diesem Kontext interpretieren sie:

  • die Verlangsamung der Nachfrage,
  • den Positionsabbau institutioneller Anleger,
  • und die nachlassende Netzwerkaktivität

als typische Signale eines Übergangs vom späten Bullenmarkt in eine Konsolidierungs‑ bzw. Bärenphase.

Parallel dazu erwartet Jurrien Timmer von Fidelity, dass der aktuelle Bullenzyklus spätestens 2026 auslaufen und Bitcoin in eine längere „Verschnaufpause“ mit Unterstützungszonen im Bereich von 65.000 bis 75.000 US‑Dollar eintreten könnte.

In Summe zeichnen die Daten eher das Bild eines Marktes, der nach einem überhitzten Aufschwung in eine kühlere, akkumulative Phase eintritt – mit erhöhtem Risiko weiterer Abwärtsbewegungen in Richtung der von CryptoQuant genannten 56.000‑US‑Dollar‑Zone.

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