2. Dezember 2025

Transporter‑15: 140 Nutzlasten auf einen Schlag

Am 28. November startete eine Falcon 9 vom Startkomplex SLC‑4E der Vandenberg Space Force Base in Kalifornien und brachte die Rideshare-Mission Transporter‑15 in eine sonnensynchrone Umlaufbahn. An Bord befanden sich 140 verschiedene Nutzlasten – darunter Cubesats, Mikrosatelliten, sogenannte „Hosted Payloads“ sowie mehrere Orbit-Transferstufen, die zusammen 13 weitere Satelliten später aussetzen sollen.

Mit insgesamt 110 separaten Aussetzmanövern gehört Transporter‑15 zu den komplexesten Rideshare-Missionen, die SpaceX bisher geflogen ist, und markiert gleichzeitig die sechste dedizierte Mitfluggelegenheit des Jahres.

Booster mit 30 Flügen: Die Falcon 9 wird zum Dauerläufer

Die erste Stufe mit der Seriennummer B1071 schrieb bei diesem Start Raumfahrtgeschichte: Es war bereits ihr 30. Einsatz – damit gehört sie zum „30+“-Club der SpaceX‑Flotte. Zuvor hatte der Booster unter anderem geheime NROL‑Missionen, die Ozeanografie-Sonde SWOT, mehrere frühere Transporter‑Flüge, Bandwagon‑2 sowie zahlreiche Starlink‑Starts absolviert.​​

Nach der Stufentrennung kehrte B1071 wie gewohnt zur Erde zurück und landete rund achteinhalb Minuten nach dem Start präzise auf der Drohnenschiffplattform „Of Course I Still Love You“ im Pazifik. Der aktuelle Rekord in der Falcon‑9‑Flotte liegt bei 31 Flügen und wird von Booster B1067 gehalten – B1071 ist diesem Spitzenwert nun dicht auf den Fersen.

Warum die 30-Flüge-Marke so wichtig ist

Mit jedem zusätzlichen Einsatz sinken die durchschnittlichen Startkosten pro Mission, da Entwicklung und Produktion des Boosters auf mehr Flüge verteilt werden können. SpaceX hatte ursprünglich zehn Flüge als Designziel genannt; die nun erreichten 30+ Einsätze zeigen, wie viel Spielraum in der Struktur und im Wartungskonzept der Rakete steckt.

Für die Branche bedeutet das:

  • Günstigere Zugangskosten für kleine und mittelgroße Satellitenbetreiber.
  • Häufigere Startgelegenheiten, da wiederverwendbare Stufen schneller gedreht werden können.
  • Ein Beleg dafür, dass Wiederverwendbarkeit im Orbitalltag funktioniert und nicht nur ein Experiment ist.

Rideshare als Standardprodukt

Die Transporter‑Reihe hat sich in wenigen Jahren zu einem festen Bestandteil des Kleinsatellitenmarktes entwickelt. Dienstleister wie Exolaunch, die bei Transporter‑15 allein 58 der 140 Nutzlasten betreuten, bündeln Kundensatelliten aus über einem Dutzend Ländern und senken so die Eintrittshürden für Raumfahrtprojekte von Start-ups, Universitäten und Behörden.

Mit Transporter‑15 nähert sich SpaceX dem Rekord von Transporter‑1, der mit 143 Satelliten im Jahr 2021 die meisten Nutzlasten eines einzelnen Starts in die Umlaufbahn brachte. Die aktuelle Mission zeigt, dass hohe Nutzlastzahlen und hohe Booster‑Reuse mittlerweile Routine statt Ausnahme sind.

Falcon 9 als „Marathonläufer“ der Raumfahrt

Jeder weitere Flug eines 30‑fach genutzten Boosters verschiebt die Grenzen dessen, was mit heutiger Trägertechnologie möglich ist. Transporter‑15 steht damit sinnbildlich für den Wandel der Raumfahrt: weg von Einweg‑Raketen, hin zu einem wiederverwendbaren, hochfrequenten „Launch‑Service“, der sich eher an Logistik als an klassischen Raumfahrtprogrammen orientiert.

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