Ein malaysischer Kronprinz bringt seine Landeswährung ins Web3: Über seine Firma Bullish Aim startet der Regent von Johor, Tunku Ismail Idris, den ringgit-gebundenen Stablecoin RMJDT auf der Layer-1-Blockchain Zetrix. Ziel ist es, den malaysischen Ringgit fit für programmierbare Zahlungen, digitale Staatsanleihen und internationale Handelsabwicklung zu machen.
Was hinter RMJDT steckt
RMJDT ist ein Stablecoin, der 1:1 an den malaysischen Ringgit gekoppelt wird und vollständig durch Bankguthaben in Landeswährung sowie kurzlaufende Staatsanleihen gedeckt sein soll. Ausgegeben wird der Token auf Zetrix, einer malaysischen Layer-1-Blockchain, die als Brücke zwischen staatlichen Institutionen, Unternehmen und der Web3-Ökonomie – mit besonderem Fokus auf Handel mit China – konzipiert wurde.
Der Launch erfolgt in einer regulierten Sandbox unter Aufsicht der Securities Commission Malaysia und der Zentralbank (Bank Negara Malaysia). In diesem Rahmen sollen vor allem programmierbare Zahlungen und Supply-Chain-Finanzierungen getestet werden, etwa automatische Zahlungen entlang von Lieferketten, die durch Smart Contracts ausgelöst werden, sobald bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Digitales Schatzamt nach Saylor-Vorbild
Parallel zur Stablecoin-Emission baut Bullish Aim ein digitales Treasury auf: 500 Mio. Ringgit (rund 121,5 Mio. US-Dollar) werden zunächst in den nativen ZETRIX-Token investiert, mit dem Plan, diese Reserven später auf 1 Mrd. Ringgit zu verdoppeln. Das Treasury soll einerseits die Stabilität der Netzwerkgebühren sichern und andererseits als strategische Beteiligung an der nationalen Blockchain-Infrastruktur dienen – ähnlich wie Michael Saylor mit Strategy große BTC-Reserven als Fundament für Finanzprodukte nutzt.
Der Prinz bezeichnet die Token-Reserven ausdrücklich als „strategische Notwendigkeit“, um Malaysia langfristig im Bereich digitaler Vermögenswerte, tokenisierter Staatsinstrumente und grenzüberschreitender Zahlungen zu positionieren. Damit reiht sich das Projekt in den globalen Trend ein, staatlich eingebettete Stablecoins und Tokenisierungsplattformen zu schaffen, die klassische Finanzinfrastruktur mit programmierbaren Assets verbinden.
Chancen für Ringgit und Region
RMJDT soll den Einsatz des Ringgit in grenzüberschreitenden Abrechnungen erleichtern und so die Abhängigkeit von Zwischenwährungen wie dem US-Dollar in bestimmten Handelsströmen reduzieren. Über die Einbettung in die Zetrix-Infrastruktur, die wiederum eng mit Chinas Xinghuo-Blockchain verknüpft ist, könnte Malaysia eine wichtige Rolle in einem künftigen, blockchain-basierten Handels- und Datenraum im asiatisch-pazifischen Raum einnehmen.
Für Unternehmen eröffnen sich dabei konkrete Use Cases: automatisierte Zahlungen entlang von Lieferketten, digital signierte Dokumente, tokenisierte Forderungen und Finanzierungslösungen für KMU – alles auf Basis eines regulierten, ringgitgedeckten Stablecoins. Für Investoren und Krypto-Nutzer ist RMJDT zugleich ein weiterer Baustein in der wachsenden Landschaft staatlich eingebetteter Stablecoins, der zeigt, wie eng royale, staatliche und private Akteure in Asien inzwischen beim Thema Web3 kooperieren.